Barockschloß Harrachegg - ein geschichtlicher Rückblick

zusammengestellt von Kurt Klöckl

Der Sausal war seit dem 10. Jahrhundert im Besitz der Erzbischöfe von Salzburg. Als Verwaltungssitz und Amtshaus des Berggerichtes diente Harrachegg am Nordwesthang des Demmerkogels.

 

 

Vom alten "Berghaus" Thunegg, benannt nach Erzbischof Graf Thun (1654-1668), blieb nichts erhalten. An seiner Stelle steht heute die Volksschule Höch. Der zugehörige Weinkeller, einst Depot für das Bergrecht (Wein- bzw. Mostabgabe), entstand einem Wappenstein über dem Tor zufolge 1648 aus Freude über die Beendigung des 30jährigen Krieges. 1680 wird "das hochfürstliche Hoff- und Bergrechtshaus Thunegg im Sausal, zuoberst des Zwickls am Kalchriegel in der St. Andreas Pfarr gelegen" genannt.

Unter der Regierung des Erzbischof Franz Anton Graf Harrach (1709-1727) entstand das neue Amtsgebäude, das schmucke Barockschlößchen Harrachegg. In der Gutsbeschreibung von 1805 werden das Berggerichtshaus Harrachegg und das alte Berghaus Thunegg angeführt.

Gewöhnlich bezeichnet man diese im Sausal gelegene Herrschaft als "Berggericht Harrachegg" oder "Bergamt Sausal". Dieses war in ein vorderes und in ein hinteres Bergamt geteilt, zählte 1805 nicht weniger als 1324 dominikale Berg- und Zinsholden und war bis 1812 ein integrierender Bestandteil der erzbischöflich- salzburgischen Herrschaft Deutschlandsberg. Die Gründe der Untertanen lagen auf 47 Weinbergen und Hügeln verstreut. Der Weinzehent bedeutete den wichtigsten Ertrag.

Im Zuge der Säkularisationen kam Harrachegg 1803 bzw. 1805 unter staatliche Verwaltung, 1812 als eigenes Dominium an Moritz Graf von Friehs und desweiteren an die Fürsten Liechtenstein. Nach öfteren Besitzwechsel gehörte es dem Caritasverband in Graz und seit dem Jahr 1987 ist es Im Besitz der Gemeinde St. Andrä-Höch. Das Schloß wurde revitalisiert und bietet heute Platz für 6 Familien. Der Schloßkeller wurde vom Kultur- und Freizeitverein Sausaler Wein- und Kulturkeller renoviert und ist für Veranstaltungen mietbar.