Schmetterlingswiese am Demmerkogel

von Mag. Dr. Robert Schlacher (Steirischer Naturschutzbund)

Der Sausal hatte schon immer einen besonderen Reiz auf naturkundlich Interessierte ausgestrahlt. Ursachen für dieses Interesse sind auch die blütenreichen Wiesen und die große Anzahl bunter Schmetterlinge.


Am Demmerkogel wurde ein Naturschutzgebiet ausgewiesen, welches noch 51 Tagfalterarten (Großschmetterlinge, die tagsüber aktiv sind) beherbergt. Im Vergleich zu diesem Vorkommen schneiden ganze Staaten viel schlechter ab. So gibt es in den Niederlanden nur mehr 56 dieser Falterarten und in England sind es weniger als 50. Der Verlust an Lebensräumen spiegelt sich beim Verlust an Schmetterlingsarten wider.


Was braucht die Tagfalter zum Überleben? In erster Linie benötigen sie blütenreiche Wiesen, die regelmäßig - ein- bis zweimal im Jahr - gemäht und kaum bzw. überhaupt nicht gedüngt werden. Da sich jede Tagfalterart im Raupenstadium nur von wenigen Pflanzenarten ernähren kann, bedeutet der Verlust ihrer Nahrungspflanze auf einer Wiese oder in einem Gebiet, daß der Falter selbst keine Möglichkeiten mehr hat zu überleben. Die am Demmerkogel vorkommenden Falter sind zu mehr als 50 % in ihrem Bestand als gefährdet zu betrachten! Dabei handelt es sich vor allem um jene Arten, die extensiv gepflegtes Grünland im Verband mit Hecken und Waldrändern zum Überleben benötigen. Durch mehrjährige Mähversuche am Demmerkogel und deren wissenschaftliche Auswertung konnte für die Schmetterlingsschutzwiese ein Mähprogramm erstellt werden, welches gewährleisten soll, daß ein Großteil der noch vorhandenen Falter ihre Nahrungspflanzen vorfinden können und so ihr Überleben gesichert ist.